
Manchmal sind es die ersten Schritte, die eine große Leidenschaft entfachen.
Unsere Mitarbeiterin Kathrin erzählt heute ihre ganz persönliche Kreuzfahrtgeschichte – und wie aus einem kleinen Abenteuer eine große Liebe wurde.
„Passt gut auf, dass der Kleine nicht von Bord geht!“, so verabschiedet sich mein Papa von uns, als wir zu unserer ersten Kreuzfahrt aufbrechen. Es ist August 2022 und eigentlich wollten wir in den Süden fliegen. Doch die Situation an den deutschen Flughäfen soll im ersten Nach-Corona-Jahr ziemlich chaotisch sein. Von daher haben wir uns entschieden, ganz entspannt mit dem Auto nach Kiel zur AIDAnova zu fahren und unser erstes Schiffsabenteuer zu erleben.
Dass diese Kreuzfahrt unsere Art zu Reisen komplett auf den Kopf stellt und dass es der Beginn einer großen Liebe war, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand von uns….
Wir, das sind ich, Kathrin, mein Mann Marc und unser Sohn Quentin (damals 2,5 Jahre) und wir stehen in der Check-in Schlange am Terminal in Kiel vor diesem riesigen Kussmund-Dampfer. Dass die AIDAnova eines der größten und neuesten Schiffe der Flotte ist, wussten wir natürlich nicht. Die Dimensionen wurden einem aber direkt beim ersten Anblick bewusst.
Wir hatten keine Ahnung, was auf uns zukommt, als wir über die Brücke zum Schiff gelaufen sind. Dort angekommen waren wir mitten im Getümmel!

„Hilfe, so viele Menschen“, hier rennt einer die Treppe hoch, da drei Familien die Treppe runter, viele wartenden Eltern mit Kinderwägen an den Aufzügen… „Was für ein Chaos“, dachte ich und wollte nur eine Sache wissen: „Warum rennen hier alle mit Schwimmwesten rum?“ (Von einer Seenotübung hatte ich bis dato noch nie etwas gehört.)
Bis wir unsere Kabine gefunden hatten, vergingen etliche Minuten und der Weg dorthin war auch nicht ohne. Die Größe des Schiffes machte sich direkt bemerkbar. Die Balkonkabine entschädigte uns allerdings für die Strapazen, die wir bis hierher auf uns genommen hatten. Kabinentür zu – herrliche Ruhe, Balkontür auf – wunderschöner Blick auf den Hafen von Kiel und die Vorfreude auf das Meeresrauschen.
Wir waren müde von der Anreise, gingen noch eine Runde übers Schiff, natürlich zum Buffet-Restaurant und noch ein kühles Getränk an der Bar genießen. Dann machten wir noch die Seenotübung (jetzt waren wir diejenigen mit den Schwimmwesten) und gingen zeitnah ins Bett.

Der erste Tag war ein Seetag mit Ziel Kopenhagen. Und was soll ich sagen, es war einfach schrecklich!
Ich sehe mich im Nachhinein auf unserem Bett sitzen, wie ich sage: „Schatz, warum haben wir das getan? Wieso haben wir uns für eine Kreuzfahrt entschieden?“ Plötzlich wirkte das alles gar nicht mehr wie ein Traumurlaub. Ich hatte ständig das Gefühl, dass wir dort sind, wo alle anderen auch waren.
Um 9 Uhr beim Frühstück…. oh nein, ist das voll hier …. um 13 Uhr beim Mittagessen…. „Mama, warum sind hier so viele Leute?“ Am Pool waren etliche Liegen reserviert und beim Abendessen fanden wir erst beim zweiten Anlauf einen Tisch.
Erst am ersten Landtag in Kopenhagen, als wir fast allein um 7 Uhr beim Frühstück saßen und wir danach einen wunderschönen Tag in der Stadt hatten, kam ich ein wenig auf den Geschmack, wie eine Kreuzfahrt sein kann.
Wir versuchten ab Tag 3 ein bisschen gegen den Strom zu schwimmen und weiterhin die ersten Gäste beim Frühstück zu sein, um den Tag entspannt zu starten.
Das bedeutete auch, dass wir unseren schlafenden Sohn vom Bett in den Buggy gelegt haben und einfach zum Buffet gefahren sind. Wir packten uns ein paar Snacks ein, damit Quentin auch etwas vom Frühstück abbekommt und wir nicht pünktlich um 12 Uhr wieder beim Mittagessen sein mussten, sondern einen zeitlichen Puffer hatten. Wenn wir keinen Tisch fanden, dann kamen wir einfach später wieder.

Wir versuchten, Quentin für ein paar Stunden in der Kinderbetreuung unterzubringen, aber das hat leider nicht funktioniert. Stattdessen gingen wir an jedem Hafen von Bord und erkundeten die Spielzeug-Läden der jeweiligen Städte. (Souvenirs anders interpretiert)
Nach drei Tagen hatte Quentin Freunde gefunden, die wir von da an jeden Abend auf dem Spielplatz im „Four Elements“ trafen.
Als wir an Tag 4 und 5 in Oslo anlegten, konnte man das Schiff in volleren Zügen genießen, weil sich die Gästezahl an Bord merklich verringerte. Es entzerrte sich alles etwas, „puh was ein Glück.“
Langsam fing ich an, Gefallen an Schiffen und Kreuzfahrten zu finden. Es war klasse, dass man in so kurzer Zeit so viele Städte sieht, für die man sonst hätte in ein Flugzeug steigen müssen. Es gab nur ein Problem: Gerade als es richtig Spaß gemacht hat, mussten wir abreisen.
Getreu dem AIDA-Motto: Wenn sie nicht gehen, können sie nicht wiederkommen (so oder so ähnlich stand es auf der Nachricht in der Kabine am letzten Abend), war ich positiv gestimmt und wusste, dass das nicht unsere letzte Kreuzfahrt war.
Zuhause angekommen, fing ich an, alles, was mit Kreuzfahrten zu tun hat, förmlich zu inhalieren. Egal ob Videos, Blog-Artikel oder Podcasts, plötzlich war ich mittendrin statt nur dabei. Ich kannte mich gut aus, wusste in welchem Fahrtgebiet welches Schiff unterwegs ist und habe mir eine Bucket-List für kommende Reisen angelegt.
Als es dann um den nächsten Urlaub ging und wir gerade dabei waren, die Angebote im Internet zu durchforsten, lief genau in diesem Moment im TV eine Costa-Werbung. Ich höre noch das Lied dazu…
And then I saw her face Now I’m a believer….
Ja, hallo! Ich wollte auch ein Believer sein und auf dieses Schiff! In dem TV-Spot war das neueste Schiff die Costa Toscana zu sehen und die sah einfach zum Anbeißen aus.
Also ging unsere zweite Kreuzfahrt an Bord genau dieses Schiffes ins westliche Mittelmeer. Und obwohl sich die AIDA- und Costa-Schiffe ähneln (sie haben denselben Mutterkonzern), könnten sie doch unterschiedlicher nicht sein.

Diese Kreuzfahrt war ein wahrgewordener Traum: eine Woche Sonne, das südländische Flair, mega Essen und Traumstädte. Das soll nicht heißen, dass wir AIDA nicht gut finden, (ganz im Gegenteil, wir waren danach noch auf AIDAcosma und die AIDAprima für nächstes Jahr ist schon gebucht), aber aufgrund der besseren Vorbereitung und weil wir schon wussten, was auf uns zukommt, konnten wir diesen Urlaub viel mehr genießen.
Außerdem haben wir bereits einen Tag vor Ablegen in Genua übernachtet. Das hatte gleich mehrere Vorteile: zum einen konnten wir die früheste Einstiegszeit wählen, somit einen halben Tag länger das Schiff genießen und zum anderen waren wir bei der Einschiffung ausgeruht und entspannt. Bei AIDAnova hatten wir nämlich den Fehler gemacht, nachts loszufahren und erst am Nachmittag aufs Schiff zu gehen. Dieses Mal war alles viiiieeeeel gechillter.
Dazu kam, dass wir uns auf dem Schiff von Anfang an, gleich super zurechtgefunden haben. Vom ersten Betreten an hatten wir das Gefühl „zuhause“ zu sein und waren nicht so erschlagen von den vielen Eindrücken und vor allem der Größe des Schiffs.
Wir wussten, wo die Restaurants sind, wie man am schnellsten vom Pool zum Zimmer kommt und wann man das Buffetrestaurant großräumig meiden sollte.
Diese zweite Woche auf See hat unsere Liebe zur Kreuzfahrt gefestigt. Wir waren seitdem sieben Mal an Bord von AIDA, Costa und auch MSC und was soll ich sagen – wir lieben sie ALLE!
Jede Reederei bietet Vorteile gegenüber der anderen, es gibt aber auch Dinge, die nachteilig sein können. Wenn man sich jedoch nach seinen Bedürfnissen und Vorlieben im Urlaub richtet, wird man das passende Schiff für sich und seine Familie finden.
Aber egal für welche Reederei man sich entscheidet:
Kathrin
eine Kreuzfahrt, vor allem mit Kindern, wird den eigenen Horizont erweitern!
Für mich bringt diese Art zu Reisen nur Vorteile: Das All inclusive-Konzept, (für Eltern sehr wichtig: Essen und Trinken ist fast 24/7 erhältlich), die Kinderbetreuung, das Entertainment, das Entschleunigen am Seetag und natürlich der größte Vorteil: sein Hotelzimmer nicht verlassen zu müssen und trotzdem jeden Morgen in einer anderen Stadt oder in einem anderen Land aufzuwachen – dieses Gefühl ist einfach unbezahlbar!
Ach, ich könnte noch stundenlang weiter berichten, aber leider muss ich aufhören, von Kreuzfahrten zu schwärmen… Das Schiffsmanifest für die Costa Favolosa muss noch ausgefüllt werden. Die nächste Reise steht nämlich an: Es geht in sechs Wochen zum ersten Mal nach Island. Ihr wisst ja, nach der Reise ist vor der Reise…
Was sagt ihr dazu? Wie ist eure Geschichte?