
In den USA wurde in den vergangenen Nacht die höchste Risikostufe 4 für Kreuzfahrten ausgerufen, damit warnt die US-Gesundheitsbehörde nun offiziell vor Kreuzfahrten. Die Kreuzfahrt-Reedereien kritisieren die neue Einstufung deutlich.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC warnt nun offiziell vor Kreuzfahrten und stuft diese nun in die höchste Covid-19-Stufe 4 mit „sehr hohem Risiko“ ein. Das geschieht auf einer Grundlage der gemeldeten Neuinfektionen in den vergangenen Tagen. Folgende Punkte führt die CDC für die Einstufung an (ohne Bewertung, nur die reine Faktenlage)
- Positive Fälle an Bord vom 30. November bis 14. Dezember: 162 an Bord der 90 Schiffe
- Positive Fälle an Bord von 15. Dezember bis 29. Dezember: 5.013 an Bord der 90 Schiffe
Zahlen der USA zum Vergleich: - Positive Fälle im Staat Florida vom 30. November bis 14. Dezember: 31.392
- Positive Fälle im Staat Florida vom 15. Dezember bis 29. Dezember: 366.428
Laut CDC gilt diese Warnung für Kreuzfahrten weltweit und unabhängig vom Impfstatus für Reisende. Auch vollständig geimpfte Gäste können sich infizieren und das Virus weitergeben, daher sollten insbesondere Personen mit einem hohen Risiko für schwere Krankheitsverläufe von Kreuzfahrten aller Art absehen.
Die CDC empfiehlt allen Passagieren eine Maske insbesondere in den Gemeinschaftsräumen zu tragen. Sie bitten darum, die ausländischen Reedereien dieser Bitte auf freiwilliger Weise zu folgen.
So weit der offizielle Part. Alles zum nachlesen bei der CDC
Der Branchenverband Clia kritisiert diese Entscheidung deutlich
Im Branchenverband sind fast alle Kreuzfahrt-Reedereien weltweit organisiert, es ist also kein unbedeutender Verband. In einer Meldung äußerte sich Clia, dass diese nun getätigte Änderung der Einstufung besondere Auswirkungen haben wird, die nicht ganz verständlich sind. Gerade die an Bord festgestellten Fälle, sind eine Kleine Anzahl an Personen die auf dem Schiff unterwegs sind. Das bedeutet, dass die Sicherheitsprotokolle greifen und man schneller auf Fälle reagieren kann als an Land.
Außerdem werden – laut Clia – nur die Fälle der Crew vollständig an die CDC gemeldet, da man hier regelmäßige Tests vorweisen und melden muss. Bei den Passagieren sollen meist Antigen-Selbsttests zum Einsatz kommen, die bei positiver Testung meist nicht gemeldet werden. Auch werden Passagiere bei der Ausschiffung nicht vollständig getestet oder erfasst. Gerade bei den Symptomlosen Gästen bleibt ein Großteil unerkannt.
Nüchtern betrachtet wird jedes Schiff in den USA einem sogenannten Farbcodierungssystem zugeordnet.
Wird auf einem Schiff kein Fall festgestellt oder erkannt bekommt es die Farbe grün. Bleibt es im Grenzwert von 0,1 % der Passagiere innerhalb 7 Tage, bekommt es die Farbe Orange und wird damit von der CDC überwacht. Die Stufe gelb erreicht ein Schiff, wenn es den Grenzwert von 0,1% überschreitet oder 1 oder mehr Fälle bei der Crew auftauchen. Sollte es zu mehreren Ausbrüchen oder zur Überlastung des Bordhospitals kommen wird das Schiff als rot eingeruft und gelten dann ganz strenge Regeln die bis zum Abbruch der Reise führen können.
Aktuell befindet sich fast alle sich im Dienst befindlichen Schiffe im Bereich Gelb bis Orange. Also auf fast allen Schiffen kann man (leider) eine handvoll Gäste oder Crew-Mitglieder zählen, welche als positive Fälle gezählt werden. Dennoch scheint die Ausbruchssituation unter Kontrolle zu sein. Allerdings – das muss man ehrlicherweise sagen – geben sowohl die CDC als auch die Reedereien keine genauen Zahlen aus. Teilweise wird eine Veröffentlichung von Zahlen unterbunden. Grundlegend scheint alles in Ordnung zu sein.
Wie es in den kommenden Wochen aussieht, kann nur spekuliert werden. Man könnte fast meinen, die Schlinge zieht sich allmählich zu.. Hoffentlich kommen wir hier bald wieder raus..