
Die Carnival Corp. hat nun den Hackerangriff auf AIDA Cruises und Costa Kreuzfahrten offiziell als Ransomware-Angriff bestätigt. Zum aktuellen Zeitpunkt gab es keine Hinweise auf den Missbrauch von Informationen.
Kurz vor Weihnachten wurden die Schiffe von AIDA Cruises kurzfristig lahmgelegt, Reisen wurden von heute auf morgen abgesagt, da fast keine Kommunikation zu den Schiffen möglich war. Wir berichteten. Nun wurde der Hackerangriff seitens Carnival Corp, dem Mutterunternehmen von AIDA Cruises und Costa Kreuzfahrten, im Jahresbericht 10-K am gestrigen Abend offiziell bestätigt.
Während man bisher lediglich von einem „IT-Problem“ gesprochen hat, wurde nun der Begriff Ransomware benutzt. Ransomware ist problematisch für Unternehmen, da hierbei viele wichtige Dateien verschlüsselt werden und Lösegeldforderungen gestellt werden. Am 25. Oktober 2020 hatte das Unternehmen den Ransomware-Angriff gegenüber den Strafverfolgungsbehörden gemeldet, die dann auch gleich die Ermittlungen eingeleitet haben.
Orginaltext:
Carnival Corporation & plc 2020 Annual Report on Form 10-K
On December 25, 2020, we detected a ransomware attack and unauthorized access to our information technology systems affecting two of our brands. We engaged a major cybersecurity firm to investigate the matter and notified law enforcement and applicable regulators of the incident. The incident investigation and remediation phases are in process, but at this time there is currently no indication of any misuse of information.
Übersetzung:
Am 25. Dezember 2020 entdeckten wir einen Ransomware-Angriff und einen unbefugten Zugriff auf unsere Informationstechnologie-Systeme, der zwei unserer Marken betraf. Wir beauftragten ein großes Cybersicherheitsunternehmen mit der Untersuchung der Angelegenheit und informierten die Strafverfolgungsbehörden und zuständigen Aufsichtsbehörden über den Vorfall. Die Untersuchung des Vorfalls und die Abhilfemaßnahmen sind im Gange, aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf einen Missbrauch von Informationen.
Bereits im vergangenen Sommer wurden Carnival mit dem Teilbereich der Marken Holland America Line, die Carnival Cruise Line und die Seabourn Cruise Line Opfer eines solchen Angriffes. Nun auch die beiden Teile AIDA Cruises und Costa Kreuzfahrten.
Aktuell stehen immer noch nicht alle Teile von AIDA Cruises und Costa vollumfänglich im Einsatz. Aktuell wird immer noch am Vorfall gearbeitet. Laut Carnival gibt es derzeit keine Hinweise auf einen Missbrauch von Informationen.
Man zeigt sich jedoch optimistisch und möchte in Kürze wieder Kreuzfahrten anbieten können. Es wird endlich mal wieder Zeit für eine Auszeit auf See!